foto: R. Lehmann

Liebe Freunde, liebe Gäste, 

Fotografie ist wohl eines der schönsten und vielseitigsten Hobbys. Mich begleitet sie seit frühester Jugend. Weil sehr zeitaufwendig mal mehr, mal weniger intensiv. Je nach privater oder beruflicher Situation. Nun als Rentner kann ich - neben neuen Projekten - einiges abarbeiten, was in den zurückliegenden Jahrzehnten liegengeblieben ist. Nicht alles, das würde meinen zeitlichen Rahmen sprengen, aber das Sehenswerteste.

Beruflich war ich mein ganzes Leben im maritimen Bereich unterwegs. Zuerst als aktiver Seemann und Hochseefischer, später an Land. Aber immer ein Hafen mit Schiffen vor der Nase. Das prägt. Ohne einen täglichen Blick auf's Meer oder in den Hafen, wäre ein Leben für mich nicht denkbar.

Ein paar Worte zur Fotografie.

Nicht zuletzt aus den Erfahrungen meiner Mitarbeit im DVF (LV1) und dem ColorClub Rostock weiß ich, dass Bilder mitunter sehr kritisch und kontrovers diskutiert und bewertet werden. Jeder aus seinem persönlichen Blickwinkel. Was man zuweilen auch in Galerien und Museen beobachten und „belauschen“ kann.

Natürlich gibt es diverse Regeln. Bildaufbau, Belichtung, Vorder- / Hintergrund u.v.m. - die es zu beachten gilt. Bei Landschafts-, Portrait-, Architektur-, Streetphotographie - um nur diese zu nennen - werden diese Regeln unterschiedlich gehandhabt. Normalerweise. 

Aber nicht immer lassen sich Regeln einhalten. Zum Beispiel bei Schnappschüssen oder Fotos mit dokumentarischem Charakter. Dort sind diese Regeln häufig zu vernachlässigen. Hier geht es in erster Linie um die momentane Situation von Ort und Zeit.


Was die Bild-Entwicklungs-Technik betrifft - es wurde schon immer getrickst! Früher im Labor, heute am Computer. Die Ziele waren und sind die gleichen. War es früher wesentlich aufwendiger und mühsamer, so stehen heute im digitalen Zeitalter schier unendliche Möglichkeiten zur Verfügung. Und bei so manchem Bild fragt man sich: Ist das normal? Ist das real? Was natürlich auch gewollt skurril oder abstrakt sein kann. 

Wenn es nicht gerade gestellte Motive wie z.B. Portraits oder Stillleben sind, wird es in den meisten Fällen darum gehen, irgendeine bestimmte Sache oder Situation festhalten zu wollen. Für eine Galerie, einem Wettbewerb oder einfach nur darum, weil man sie persönlich schön findet und sie in Erinnerung behalten möchte.

Der Fotograf Elliot Erwitt zu diesem Thema: "Fotografie ist das, was man sieht und nicht das, was man hinterher daraus konstruiert." Bis auf wenige Ausnahmen schließe ich mich dem gern an. Gerade jetzt, wo die Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr Einfluss erlangt.

Schön istwas gefällt. Das ist in der Fotografie nicht anders, als z.B. in der Mode oder anderswo. Und das entscheidet jeder Betrachter für sich allein...