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ROS 210 "HENNIGSDORF"


ROS 210 war der vierte Trawler vom Typ 2 für das Fiko Rostock. Indienststellung 01.09.1955, Verschrottung 17.08.1977. Techn. Daten: Länge 58,7m; Breite 9,0m; Tiefgang 4,0m; Hauptmaschine 920 PS; Geschw. ca. 10 Knoten; Nutzladung ges. 265to ; Besatzung 26 Mann. (Quelle www.rostocker-hochseefischerei.de)
Die Bilder dieser Reise zeigen sehr deutlich, welchen Wetterbedingungen die Hochseefischer im Nordatlantik ausgesetzt waren. Es war die Reise vom 23.11.1967 bis zum 22.02.1968.
Auch hier gibt es eine besondere Geschichte, zu der es ebenfalls keine Bilder gibt. Aus guten Gründen. Einerseits nachts geschehen, andererseits hat in solch einer Situation wohl niemand an Fotos gedacht. 

Laut Eintrag im Logbuch war es am 22.12.1967 gegen 22:00. Wassertemperatur -2°C.


Die Tage davor hatten wir schweren Sturm und waren nicht mehr dazu gekommen, den gefangenen Fisch an einen Verarbeitungsschiff zu übergeben. Mittlerweile hatte der Sturm nachgelassen und wir machten uns klar zur Fischübergabe. Bei schwerer Dünung setzten wir den Übergabesteert über das Wetterschutzdach aus, welches backbords das Bootsdeck mit der Back verbindet und befestigten es auf Höhe des Hauptdecks an der dafür vorgesehenen "Übergabeluke". Danach wurde mittels "Wasserkanonen" der an Deck befindliche Fisch in den Steert gespült. Da der Fisch bereits steinhart gefroren war, hatte dieser im Wasser auch kein Auftrieb.
Plötzlich ein Aufschrei von der Brücke, dass sich die Blasen, die den Steert am Schwimmen hielten, gelöst hatten und dieser unter zu gehen drohte. Was den Verlust des gesamten Fanges bedeutet hätte. Es musste sofort gehandelt werden. Mit einem Kollegen erklärte ich mich bereit, uns per Schlauchboot zum Steert abtreiben zu lassen. Es waren ja nur wenige Meter. Das Schlauchboot war vom Bootsdeck aus mit entsprechend langen Leinen gesichert. Am Steert angekommen befestigten wir die sich gelösten Blasen. Die gefrorenen Befestigungsseile der Blasen hatten sich wegen der starken Schiffsbewegungen im eiskalten Salzwasser gelöst.
Als wir fertig waren, ließen wir uns von den Kollegen an Bord zurück zum Schiff ziehen. Es begann die kritischste Phase dieser Aktion. Wegen der extremen Dünung, holte das dwars  (quer) zur See liegende Schiff von Back- nach Steuerbord ständig sehr stark über. Mit dem Schlauchboot waren wir dann entweder fast auf Höhe des Bootsdecks oder unterhalb der Schlingerleiste. Was bedeutet, dass die Jakobsleiter - die wir erklimmen mussten, um aufs Bootsdeck zu gelangen - mal sehr weit ab oder direkt an der Bordwand anlag.
Um das Schlauchboot herum, verläuft eine sogenannte Greifleine. Während eines starken Überholens nach Backbord, sprang mein Kollege an die Jakobsleiter. Ich verblieb im Boot, um die nächste Gelegenheit abzuwarten. In diesem Moment lag die Konzentration der Kollegen auf dem Bootsdeck wohl mehr auf meinen Kollegen, der an der Jakobsleiter hing. Und so stark wie das Schiff Bb. holte, holte es im selben Moment nach Stb. über. Alles ging blitzschnell. Die Jakobsleiter lag an der Bordwand an. Durch das abfallende Wasser verfing sich die Greifleine des Schlauchbootes an der Jakobsleiter, klappte an die Bordwand und katapultierte mich förmlich aus dem Boot. Ich hatte nicht die geringste Chance, dies zu verhindern.
Für einen Augenblick ließ mich der Schock die eisige Kälte nicht spüren. Für Sekunden hatte ich keine Orientierung. Mal sah ich das Schiff, mal nicht. Ich merkte sofort, dass ich trotz Schwimmweste in voller Winterausrüstung unterzugehen drohte. Als erstes musste ich die Stiefel, die mich regelrecht nach unten zogen, los werden. Ich hatte große Mühe, das immer weiter abtreibende Schiff zu erreichen. Ich schwamm um mein Leben. Die Kollegen gaben dem Schlauchboot mehr Leine. Fast am Ende meiner Kräfte konnte ich die Greifleine des Bootes ergreifen. Man zog mich mit Boot zum Schiff. Nun wollte man mich mit dem Schlauchboot über die Reling heben. Was vom Bewegungsablauf mit meinem Gewicht auch nicht gelingen konnte. Mal war ich an der Greifleine hängend aus dem Wasser, mal lag ich unter dem Boot im Wasser. Ein Lehrling warf mir eine sogenannte Korkleine zu, die alle zwei Meter mit kleinen Schwimmern und am Ende mit einem großen Schwimmer bestückt war. Diesen klemmte ich mir unter die Achsel. Mit vereinten Kräften zog man mich auf Höhe der Reling. Der 1. Steuermann kam mir außenbords auf der Jakobsleiter entgegen und hielt mich. Ich umkrallte mit letzten Kräften die Reling. Man ergriff meine nassen Klamotten und riss mich förmlich über die Reling an Deck. Völlig unterkühlt war ich wohl fast bewusstlos. Man schleppte mich in die nächstgelegene Kammer. Dort riss man mir die Klamotten vom Leibe und rieb mir mit feinstem Wodka den ganzen Körper ab. Als ich so langsam zu mir kam und merkte was hier vorging, nahm ich die Flasche und trank den Rest in einem Zuge aus...

Wenig später wurde der volle Steert erfolgreich einem Verarbeitungsschiff übergeben. 


(Der eine oder andere mag sich nun fragen, warum man mich nicht unter eine Dusche gesteckt hat. Die Schiffe zur damaligen Zeit hatten wohl einen Waschraum mit einer kleinen Duschecke, jedoch war die Isolierung der Bordwände sehr gering. Weswegen bei der extremen Kälte, die zu dieser Zeit herrschte, die Außenwände des Waschraums von innen sehr dick vereist waren. Er war nicht nutzbar.

Beheizt wurden alle Räumlichkeiten mit einer Dampfheizung. Rohre, wie auch im Waschraum, waren garnicht, oder nur schwach isoliert. Sodass man höllisch aufpassen musste, um sich nicht zu verbrühen. Das galt auch beim Mischen von Kalt- und Warmwasser! Die ganze Hygiene war auf diesen Schiffen unter diesen Bedingunen sehr problematisch. Dennoch waren Infektionskrankheiten sehr selten. Was wohl auch an der klaren und sehr kalten Luft gelegen haben mag...)


Um die fünf Minuten habe ich im Wasser gelegen. Es waren die längsten Minuten meines Lebens. Ich hatte Glück, sehr viel Glück, dieses Ereignis zu überleben. Mit dem Engagement meiner Kollegen und mit einer gehörigen Portion eigenen Willens.
Bis auf ein paar Blessuren - meine Hände waren an der Reling offensichtlich kurz angefroren und beim Abreißen sind Teile der Haut an der Reling geblieben - habe ich alles sehr gut überstanden. Keine Erkältung, kein Schnupfen - nichts.
Zwei Tage später war Weihnachten. Wie immer zu Weihnachten, ruhte für ein paar Stunden die Arbeit. Der Koch gab sich alle Mühe und holte nur das Beste aus der Proviantlast. Die Messe wurde geschmückt, so gut es eben ging und der Weihnachtsbaum war DER Hingucker. Es wurde gefeiert, Filme geguckt und Post von zu Hause verteilt. Immer vorausgesetzt, dass die Post von den am Fangplatz ankommenden Schiffen aus der Heimat, rechtzeitig zum Fest per Schlauchboot übernommen werden konnte. Denn das Wetter spielte immer eine große Rolle. Für manchen Seemann, die Familien, die Frau und Kinder zu Hause hatten, eine schwierige Zeit. Vor allem für die, die das erste Mal Weihnachten auf See waren. Wenn wir gute Verbindung hatten, konnten wir die Weihnachtssendung im Radio verfolgen.
Zu Silvester wiederholte sich in etwa das Procedere. Danach ging die Reise wie gewohnt weiter.


Wie immer waren die ganzen Widrigkeiten der Reise auf der Heimreise längst vergessen. Zu Hause sollte aber eine Überraschung warten, die mein ganzes Berufsleben verändern wird. Denn was ich zu dieser Zeit noch nicht wusste, war, dass dies meine letzte Reise bei der Hochseefischerei sein sollte.
Als wir nach der Freizeit wieder an Bord kamen, um für die nächste Reise zu rüsten, ereilten  uns nicht erwartete, unangenehme Nachrichten. Hansi L., ein guter Freund, mit dem ich das Logis teilte, sollte zur Einsatzleitung. Dort läge ein "blauer Brief" für ihn bereit. Jeder ahnte, was dies bedeutet: Einberufung zum Militärdienst. Geknickt zog Hansi davon und kam noch geknickter wieder.  Als ich fragte ob "er hin müsse", antwortete er, geh' mal hin, für dich liegt auch ein solcher Brief da. Mir klappte das Kinn runter. Mich überkam ein Gefühl, das kannte ich noch nicht. Schreck , Übelkeit, Entsetzen - alles zusammen auf einmal. Aber es half nichts, es war eben so.
Und so war es dann auch. Wir mussten sofort abmustern. Für uns war die Seefahrt vorläufig zu Ende. Am 03.05.1968 mussten wir unseren Militärdienst (Wehrpflicht) für 18 Monate antreten.
Familiäre Gründe haben mich bewogen, nach dem Militärdienst die große Seefahrt an den Nagel zu hängen. Das während der Fahrenszeit in mir geweckte Interesse an der Netz- und Fangtechnik, ließ mich an Land auf dem sogenannten Netzboden "anheuern". (Netzboden ist richtig gesehen die Netzmacherei, wo die Fischereinetze hergestellt und repariert werden).
Dort blieb ich dann und sammelte reichlich Erfahrungen. Bis meine Neugier mich zur Küstenfischerei nach Warnemünde trieb, um auch diese Art Fischerei kennen zu lernen. Die ja für uns Hochseefischer eine Art Miniaturfischerei war. Ich sollte eines Besseren belehrt werden...
Wie es weiter ging steht im Abschnitt "WAR 47", Kutter "Doberan".


ROR 210, vor der Fisch-Übergabe
ROR 210, vor der Fisch-Übergabe
ROS 210 vereist im Sturm
ROS 210 vereist im Sturm
ROS 210 vereist im Sturm2
ROS 210 vereist im Sturm2
ROS 210 Weihnachten 1967 in der Messe3
ROS 210 Weihnachten 1967 in der Messe3
ROS 210, 1.Strm.+Kapt.(v.l.)
ROS 210, 1.Strm.+Kapt.(v.l.)
ROS 210, ich am Vorgalgen
ROS 210, ich am Vorgalgen
ROS 210, O-Messe
ROS 210, O-Messe
ROS 210, Abendstimmung
ROS 210, Abendstimmung
ROS 210, auf Wetterschutzdach eispicken
ROS 210, auf Wetterschutzdach eispicken
ROS 210, beim Fischen-Bearbeitet
ROS 210, beim Fischen-Bearbeitet
ROS 210, beim Fischen
ROS 210, beim Fischen
ROS 210, Bootsdeck
ROS 210, Bootsdeck
ROS 210, Eisberg1
ROS 210, Eisberg1
ROS 210, Eisberg2
ROS 210, Eisberg2
ROS 210, Eisberg3
ROS 210, Eisberg3
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